NIFE - das ist das Akronym für das Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung. Gleichzeitig sollen im NIFE auch ganz neue Ansätze erforscht werden. Postoperativ auftretende und kostenintensive Komplikationen bei Implantaten, die zum Beispiel durch Infektionen oder mechanisches bzw. elektrisches Versagen auftreten, sollen reduziert werden, da diese in der Folge häufig sehr aufwändige Behandlungen notwendig machen. Trotz unterschiedlicher Funktionalitäten in den verschiedenen Organbereichen und den damit einhergehenden Anforderungen an die Spezifität der Implantate, gibt es einen großen Bereich organunabhängiger, übereinstimmender Fragestellungen, die von gemeinsamen Lösungsansätzen profitieren. Damit wird die enge Zusammenarbeit der naturwissenschaftlichen, ingenieurwissenschaftlichen und medizinischen Forschergruppen auf eine höhere Ebene hinsichtlich Effizienz, Qualität und Synergiegewinnung gehoben. Parallel zur Forschung und Entwicklung wird die am Standort vorhandene präklinische und klinische Expertise genutzt, um biomedizintechnische Erkenntnisse aus den Laboren schneller in marktfähige Produkte umsetzen zu können. Die Themenfelder reichen von der Entwicklung von Biomaterialien für Implantate über Infektionsbiologie bis hin zu Imaging und Lasermedizin sowie regenerativen Therapien. Das NIFE ist eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und der Leibniz Universität Hannover (LUH) in Zusammenarbeit mit dem Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH). Diese Einrichtung wurde nach §36a des Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG) mit dem Ziel gegründet, die transdisziplinäre Forschung und Entwicklung mit dem Schwerpunkt Implantatforschung in Niedersachsen zu bündeln. Mit dem NIFE ist ein transdisziplinäres Zentrum im Bereich der Implantatforschung geschaffen, das über mehrere Organsysteme hinweg Forschung entlang der gesamten Innovationskette betreibt. Hieraus können erhebliche Impulse für den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Wirtschaft erwartet werden. Der Biomedizintechnikstandort Hannover unterstreicht mit diesem Zentrum seine herausragende Stellung und wird umso attraktiver für die Ansiedelung nationaler und internationaler Life Science Unternehmen.
Im NIFE werden biologische, biohybride und biofunktionalisierte Implantate entwickelt, mit denen ausgefallene Organfunktionen ersetzt oder wiederhergestellt werden sollen. Ziel ist eine optimale biologische Funktion bei möglichst lebenslanger Haltbarkeit. Damit wird der wachsenden Bedeutung von geeigneten und bedarfsgerechten Implantaten Rechnung getragen, die sich nicht zuletzt aus der demografischen Entwicklung der Bevölkerung ergibt, denn der prozentuale Anteil von älteren Menschen in der Gesellschaft steigt.
42 Arbeitsgruppen
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