Mechanische Prüfung von Implantaten und Prothesen an Körperspendern

Das Probenvorbereitungslabor entspricht einem normalen Schläfenbeinlabor mit angeschlossener Histologieeinheit. Seine Räumlichkeiten sind für die chirurgische Ausbildung und die Durchführung von Voruntersuchungen an präparierten Proben ausgestattet. So können Dienstleistungen für das gesamte Gebiet der Hals-, Nasen- und Ohrenchirurgie angeboten werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Cochlea-Implantat und dem Mittelohr-Implantat. Da sich die Anforderungen an Cochlea-Implantate ständig ändern, passen die Hersteller das Elektrodendesign an die neuen Anforderungen an. Im Vordergrund stehen dabei die Optimierung der Signalübertragung, der Erhalt des Restgehörs und die Vermeidung von Schäden am Innenohr.

Die Prototypen werden mittels einer simulierten Operation in die Cochlea implantiert. Dabei werden die Chirurgen in den notwendigen Anpassungen der Operationstechniken geschult und das Verhalten der Elektroden beurteilt. Bei der anschließenden histologischen Aufbereitung der präparierten Präparate können durch den Einsatz der Hartschlifftechnik die Lage der Elektroden und mögliche Schädigungsprofile - unter zusätzlicher Verwendung radiologischer Bildgebungsverfahren (DVT, µ-CT) - anschaulich dargestellt und bewertet werden. Die Erkenntnisse fließen direkt in die Optimierung der Prototypen ein.
Diese Arbeiten erfolgen in enger Kooperation mit Arbeitsgruppen der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), VIANNA und den Cochlea-Implantatherstellern.

Genauso kann mit Mittelohrimplantaten, knochenverankerten Hörsystemen, Hirnimplantaten und Mittelohrprothesen verfahren werden.
Das Probenaufbereitungslabor bietet nationalen und internationalen Gastwissenschaftlern und Ärzten die Möglichkeit, sich mit den neuen Implantationstechniken und -typen vertraut zu machen und sich darin zu schulen.