Ministerpräsident: Neues Forschungszentrum für 60 Millionen Euro ist weiterer Meilenstein / Biomedizintechnik und Implantate stehen im Mittelpunkt Der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister hat am Donnerstag (20. Dezember) beim ersten Spatenstich für das neue Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) die Kooperation von Medizinern und Ingenieuren zum Wohle der Patienten gelobt. „Mit insgesamt 15 erfolgreichen Forschungsbauten seit 2007 belegt Niedersachsen hinter Baden-Württemberg und vor Bayern bundesweit einen Spitzenplatz“, sagte er weiter. „Auch der Neubau des Niedersächsischen Zentrums für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung – NIFE – wird vom Wissenschaftsrat als Forschungsbau anerkannt und gefördert. Das zeigt: Niedersachsen ist erfolgreich in der Hochleistungsforschung. Es ist auch ein Beleg für die gute Zusammenarbeit unseres Wissenschaftsministeriums mit den Hochschulen. Der Neubau des NIFE ist dabei ein weiterer Meilenstein.“ Die Kosten für den Neubau betragen 60 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen und der Bund investieren jeweils 27 Millionen Euro. Der Ministerpräsident dankte der Brauckmann-Wittenberg-Herz-Stiftung, die das Projekt mit weiteren sechs Millionen Euro unterstützt. Auf einer Laborfläche von 7.000 Quadratmetern werden Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Leibniz Universität Hannover, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und des Laser Zentrum Hannover innovative Implantate und Strategien im Kampf gegen Implantat-assoziierte Infektionen entwickeln. NIFE ist das erste gemeinsame biomedizintechnische Großprojekt der drei hannoverschen Hochschulen. „Es ist das Sahnehäubchen auf einer Entwicklung, die schon vor mehr als zehn Jahren begonnen hat“, sagte MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann. Zwei Sonderforschungsbereiche, in deren Fokus die Entwicklung von biokompatiblen Implantaten stehe, und die Exzellenzcluster „REBIRTH“ zu Regenerativer Medizin und „Hearing4all“ zur Hörforschung belegten die hervorragende Grundlagenforschungs-Expertise und Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. NIFE-Vorstandssprecher Dr. Manfred Elff betonte, dass die einzigartige Konstellation eines international anerkannten Exzellenzprofils im Bereich der translationalen Implantatforschung mit dem Neubau nun auch eine eigene Adresse bekommen werde. „Dadurch wird – wahrscheinlich weltweit erstmals – hier in Hannover die Voraussetzung für die Entwicklung innovativer Implantate über viele Organsysteme mit deutlich verbesserter Funktionalität und Langzeitverträglichkeit geschaffen“, sagte Dr. Elff. Die Verbundpartner bündeln in dem Neubau mit einer Gesamtfläche von 13.200 Quadratmetern ihre Forschungskompetenzen. Die MHH bringt ihre Expertise der Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Biomedizintechnik, Regenerative Medizin und Immunologie/Infektiologie ein, die Leibniz Universität Hannover steuert ihr Fachwissen in den Bereichen Ingenieur- und Materialwissenschaften bei, hinzu kommen die biologischen Prüfmodelle der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und die Expertise des Laser Zentrum Hannover. Derzeit sind die Forscher noch auf 18 Institute an acht Standorten über die Region Hannover verteilt, von 2015 an sollen die 300 Wissenschaftler – darunter 80 Ingenieure und Physiker – dann am Stadtfelddamm unter einem Dach arbeiten. „Das ist einmalig in Deutschland, sonst hätte der Wissenschaftsrat das Projekt nicht gefördert“, betonte Professor Dr. Bitter-Suermann. „Das wird der anwendungsnahen Implantatforschung einen neuen Schub geben.“ V. i. S. d. P.: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der MHH