Landwirtschaftsministerium zeichnet Professor Dr. André Bleich in der Kategorie „Alternativmethoden zum Tierversuch“ aus. Tierversuche in der Forschung zu ersetzen, zu reduzieren oder ganz zu vermeiden sowie die Bedingungen für Versuchstiere zu verbessern – das kennzeichnet die Arbeit von Professor Dr. André Bleich, Direktor des Instituts für Versuchstierkunde und des Zentralen Tierlaboratoriums der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Für den von ihm geleiteten Forschungsverbund „R2N – Replace und Reduce aus Niedersachsen“ wurde der Wissenschaftler am Montag mit dem „Niedersächsischen Tierschutzpreis“ in der Kategorie „Alternativmethoden zum Tierversuch“ ausgezeichnet. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis wurde zum ersten Mal vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vergeben. Die Landesbeauftragte für den Tierschutz in Niedersachsen, Michaela Dämmrich übergab den Preis. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Verein „Ärzte gegen Tierversuche“. Mit dem „Niedersächsischen Tierschutzpreis“ will das Ministerium Menschen und Organisationen ehren, die sich im Land besonders stark für den Schutz von Tieren einsetzen. Die Entscheidung hatte eine sechsköpfige Fachjury getroffen. „Ich bin sehr froh, dass wir auf diese Weise das Engagement für Tiere als empfindsame Mitgeschöpfe in Niedersachsen ehren können. Nicht zuletzt erhoffe ich mir, dass wir mit dem Preis auch das Netzwerk und den Austausch von Fachleuten und Aktiven im Tierschutz fördern“, so Michaela Dämmrich. In dem 2017 ins Leben gerufenen R2N‑Konsortium arbeiten 15 Arbeitsgruppen aus sieben niedersächsischen Institutionen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Anwendung tierversuchsfreier Methoden, insbesondere in der Grundlagenforschung. Informationen, wie die Forschung aktuell daran arbeitet, Tierversuche zu reduzieren, zu verbessern oder ganz zu ersetzen, finden Sie auf der Internetseite https://www.3r-forschung.de/.Forschung für den Tierschutz
„Gerade in der Grundlagenforschung sind die Tierversuchszahlen seit Jahren konstant, während sie in anderen Forschungsbereichen sinken“, erklärt Professor Bleich. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit konnten aber bereits verschiedene Alternativmodelle zur Verwendung in der biomedizinischen Forschung entwickelt werden. „Diese Systeme wurden auch schon eingesetzt, etwa in der COVID-19-Forschung“, sagt der Wissenschaftler. Der Erfolg des Forschungsverbundes spiegelt sich auch in den wissenschaftlichen Fachjournalen wider. Dort wurden seit Bestehen des R2N-Konsortiums mehr als 50 Publikationen veröffentlicht.